Auf dem Bild ist der Vordergrund dunkel, doch man sieht: Die Sonne geht bald auf. In solch einem Zwischenzustand zwischen dunkler und heller Stimmung sind auch die Frauen, die am Ostermorgen zum Grab Jesu kommen.
Plötzlich ist da ein Engel und sagt
ihnen: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat.“ (Mt 28,5f).
Ein Perspektivenwechsel findet statt. Aus dem Dunkel der Trauer um den toten Freund wird der Blick eröffnet auf das aufgehende Licht: Der Gekreuzigte lebt. In diesen Tagen der Corona-Krise wird uns neben all den dunklen Nachrichten über sich häufende Todesfälle und unerträgliche Zustände auch der Blick eröffnet auf das, was Menschen möglich ist. Diese Krise fördert neben all dem Schlimmen auch Erstaunliches ans Licht: Den großen Zusammenhalt, die erstaunliche Unterstützung, die geleistet wird und der unermüdliche Beistand, der den Leidgeprüften zukommt. Für mich ist das in diesen Tagen ein Auferstehungszeugnis: Der Gekreuzigte lebt! Das Dunkle schwindet, die Sonne geht auf!