Es geht jetzt nicht um große Gedanken, sondern einfach nur um dieses Bild vom Kind in der Krippe. Ich kann mir das, was mit dem Kind gemeint ist, ganz gut vorstellen. Ich habe vor fast 1 ½ Jahren mein erstes Enkelkind als Säugling im Arm gehalten und auch noch jetzt hat der Kleine etwas ganz Direktes, etwas, was einen sofort anspricht. Seine ersten Worte sind im Augenblick „Kerze“, „Keks“ und „Katze“. Ein kleines Kind erinnert uns an das, was auch in uns ist, das was in uns unverbraucht ist und offen. Ein kleines Kind erinnert uns an das, was in uns noch unverletzt ist und heil. Ein kleines Kind erinnert uns an das von Gott gewollte Wesen, das in uns steckt. Es er-innert uns, etwas in uns wird wach gerufen.
Die Botschaft von Weihnachten verdichtet sich im Kind in der Krippe. Mit der Krippe wird das ganz normale Leben angedeutet. Dieses heilsame Kind, das wir in uns entdecken können, braucht keinen Goldhintergrund. Es ist in einem Alltagsgegenstand zu Hause, in einer Krippe, dort wo die Tiere ihr Futter herausnehmen. Ich darf mich sozusagen von diesem Kind in der Krippe anstecken lassen und das Kind in mir entdecken hier und jetzt, nicht als besonderes Ereignis, sondern mitten in meinem ganz gewöhnlichen Alltag. Die Augen eines kleinen Kindes sehen jeden Augenblick die Welt neu.