Eine Katastrophe nach der anderen

„Betroffenheitsunterhaltung“ oder Impuls zur Lebensveränderung

Überschwemmung: Houston, Texas, Südasien, Mumbai! Schon wieder eine Katastrophe! Barcelona ist kaum überstanden. Wann geht es weiter? Das Aberwitzige, Tragische, Ungeheuerliche verkommt zum Entertainment. „Betroffenheitsunterhaltung“? Wenn die Katastrophen im Wochentakt passieren, dann stumpft man ab: Was gib´s heute Neues?

Es gibt einen sehr treffenden Buchtitel: „Neben uns die Sintflut“ von Stephan Lessenich. Was stört es uns, wenn tausende von Kilometern weit weg in Indien der Untergang stattfindet? Das T-Shirt, das im Billig-Shop für 10, – € zu haben ist, wurde von der Frau genäht, deren Wellblechhütte weggespült wurde und, die jetzt mit ihren fünf Kindern durch´s verdreckte Hochwasser watet. Die Großmutter, die sich um die Kinder gekümmert hat, konnte sich nicht mehr retten. Aber jetzt hat es die USA auch wieder erwischt. Der Austritt aus dem Klimaschutzabkommen hat zurückgeschlagen.

Jede Katastrophe, jeder Terroranschlag kann auch ein erster Schritt zur Selbstbesinnung sein. Wenigstens ich kann dazu beitragen, dass um mich herum meine Welt einen Tick weniger katastrophal wird, einen Tick weniger schrecklich, einen Tick weniger „Terror“. „Kämpf nicht gegen die da oben, mach es einfach besser!“, soll der Heilige Franziskus so (oder so ähnlich) gesagt haben.

Das heißt nicht, dass der politische Kampf für die Eine-Welt, das Klima etc. nichts taugt, aber der erste Schritt ist immer der, vor der eigenen Haustür. Das ist die Basis für Veränderungen, die schließlich auch in der Ferne ankommen in Südasien, in Mumbai, in Houston, Texas, oder wo immer.

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